Zum 2. Teil des Trilogs „Opferschutz … geht jeden etwas an“

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Zum 2. Teil des Trilogs „Opferschutz … geht jeden etwas an“ als Podiumsdiskussion mit Experten in den Räumen von „raumvision by msd Immobilien“ am 18.09.2019

Pressenachbericht

Breit von den Themen war die Veranstaltung angelegt und viele Fragen aus dem Publikum zeigten bei der bis auf den letzten Stuhl belegt Podiumsdiskussion, dass der Opferschutz viele Menschen bewegt.

Es diskutierten unter der Moderation von Brigitte Heuser, Vorsitzende der Frauen Union Haan, die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, Frau Eva-Maria Düring vom SKFM, Frau KHKin Heike Jung von der Polizei, Herr Frank Bons vom Weißen Ring und Herr Sven Ulrich von AORTA24.

Michaela Noll sprach über Clan-Kriminalität und Aussteiger- und Schutzprogramme für Frauen und lobte das konsequente Vorgehen des NRW Innenministers Herbert Reul.

Stichwort Stalking: Vom Rosenkavalier zum Straftäter

Sie sprach aber auch darüber, wie aus einem freundlichen Rosenkavalier schnell ein bedrohlicher Stalker wird, wenn aus der freundlichen Geste eine bedrohlicher „Belagerung“ wird.

Zivilcourage bei häuslicher und sexualisierter Gewalt zeigen

Frau Düring, von der Interventionsstelle des SKFM appellierte an die Gäste, nicht wegzuschauen und bei häuslicher oder sexualisierter Gewalt Hilfe einzuschalten. Auch als Freundin, Lehrer, Arzt oder Nachbar Zivilcourage aufzubringen. Gewalt eskaliert, je früher die Spirale gestoppt wird, umso besser. Und die Erfahrung zeigt, Gewalt passiert in allen sozialen Schichten. Das Jugendamt steigt bei Kindern immer mit ein. Gerade die „miterlebte Gewalt“ macht Kinder betroffen und bringt sie in schwere Konflikte zwischen Mutter und Vater.

Emotionale Bindung bleibt

Frau Krimanalhauptkommissarin Heike Jung, von der polizeilichen Präventionsstelle des Kreises, sprach über die Möglichkeiten im Fall häuslicher Gewalt Maßnahmen einzuleiten. Betroffene möchten nicht immer Anzeige erstatten, da sie emotional an den Partner gebunden sind und oft hoffen, dass es ein „Ausrutscher“ war. Doch die Präventionsstelle bietet auch Einbruchschutzberatung in Hilden, informiert an Schulen über Cyber Mobbing und berät ältere Menschen, um nicht auf Enkeltricks oder falsche Polizisten hereinzufallen.

Ehrenamtliche Hilfe

Herr Frank Bons, leitet seit 15 Jahren den Weißen Ring, eine Opferschutz-Organisation, die sich über Spenden finanziert. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Weißen Ring geben Hilfe zur Selbsthilfe und zeigen erste Wege auf, um die Tat emotional und finanziell zu verarbeiten. Er wies darauf hin, dass auch Täter Hilfe brauchen.

Jeder muss stark sein

Sven Ulrich, von AORTA24, ein Selbstverteidigungsstudio in Haan, bietet Kurse zur Verteidigung und Selbstbehauptung an, in denen man Automatismen einstudiert. Er schilderte die unterschiedlichen „Schocktypen“. Jeder sollte wissen, welcher Typ er ist, denn Adrenalin kann lähmen oder aktivieren. Akustische Warnsysteme geben psychologische Sicherheit. Pfefferspray wird eher kritisch gesehen.

Fazit: Die Präventions- und Interventionsstellen sind nicht bekannt genug. Es gibt ausreichend Hilfeangebote. Auch Beleidigungen und Bedrohungen sind Straftaten, die es anzuzeigen gilt. Gewalt zieht sich oft wie ein roter Faden durch Familien, die durch Trunkenheit, Versagensängste oder finanzielle Nöte unter Druck stehen und einen zum Täter machen. Cyber Mobbing ist Belästigung rund um die Uhr.

Kontaktdaten der Experten:

  • SKFM Mettmann Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt: Tel: 02104-1419-221
  • Polizeiliche Dienststelle Prävention und Opferschutz Tel: 02104-982-7716
  • AORTA24 Selbstverteidigung, Herr Sven Ulrich Tel: 0175-4218724
  • Weißer Ring, Herr Frank Bons  Tel: 02104-982-1066

 

Pressebericht download

https://www.fu-haan.de/wp-content/uploads/2019/09/Pressenachbericht-2.-Teil-des-Trilogs-Opferschutz.pdf

 

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